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Erschreckender Kindermund - vermittle ich zur Zeit falsche Mutterwerte? - Gedanken an Freunde -

6 Gedanken ★ Hinterlasse einen Gedanken :-)

Mit erschrecken stelle ich heute fest, welchen Eindruck ich meiner Jüngsten vorlebe. Welche Werte ich gerade überhaupt meinen beiden Mädchen vermittle. 
Heute morgen liege ich zum wiederholten male auf meinem Sofa. Meine Jüngste kommt zu mir um sich zu verabschieden. Ich hatte den drang sie zu fragen wie sie es empfindet , die Mama so oft auf dem Sofa zu sehen. Ihre Antwort hat mich kurz irritiert und zum nachdenken gebracht.
"Mama, Erwachsene liegen halt auf dem Sofa" 
Kurz bin ich geschockt und merke welchen falschen Eindruck ich ihr zur Zeit von mir, mit auf den Lebensweg gebe. 
Sie ist 10 Jahre und ich präge sie gerade mit dem Eindruck - Mamas liegen halt mal auf dem Sofa - das hat mich sehr erschüttert. Ich will weinen. Aber keine Träne kullert. Ich kann gar nicht mehr weinen....
Ich möchte nicht, dass meine Kinder Werte des *Faulseins* vermittelt bekommen. Diese Aussage lässt mich heute nicht mehr los. Jetzt plagt mich mein Gewissen und es zieht mich noch mehr runter. 
Ich versuche täglich zu überleben und den Kindern alles so entspannt und normal wie möglich zu gestalten. Natürlich merken sie, dass mit ihrer Mama irgendwas anders ist als sonst. Das Mama sich während dem Kartenspiel irgendwann nicht mehr konzentrieren kann. Das Mama sich überhaupt wenig konzentrieren kann. Das Mama gar nicht mehr so lustig wie sonst ist. Sie wissen auch, dass Mama unter Depressionen leidet. Was es allerdings bedeutet mit dieser Krankheit zu leben, können sie gar nicht umsetzen. Was die Krankheit mit der Seele - mit dem Gemüt - macht, wissen sie nicht. Ich suche immer nach Lektüren und Beschreibungen, die sie verstehen.
Ich kann meine Kinder nicht immer in Watte packen, dass ist mir bewusst. Habe aber Angst, sie leiden unter meinem Zustand oder tragen selbst seelische Schäden davon.
Ängste mit denen ich zur Zeit alleine bin. Ich mag keinem mehr erzählen was ich denke, wie ich "fühle". Die klugen Ratschläge kann ich leider nicht mehr hören. Sätze wie: " Ja das kann ich mir vorstellen" " Ja das glaube ich dir" usw. sind für mich keine Hilfe.
Kann nicht einfach jemand da sein, der mich lieb drückt? Mich festhält? Mir die Angst nimmt?

Ich sehne mich so sehr nach einer Therapie. Bin mir natürlich bewusst, dass nach einem einzigen Gespräch nichts besser ist. Es wird ein langer Weg, aber mit einem Ziel in Sicht. Ich möchte endlich jemandem gegenüber sitzen, der mich ernst nimmt. Mir zuhört. Mich für voll nimmt. Der vor allem weis, was ich tun und wie ich an mir arbeiten kann. Man muss meine Gedanken nicht verstehen, aber die Ernsthaftigkeit erkennen. Das wünsche ich mir.

- Immer noch bin ich erschüttert, über die Aussage meiner Jüngsten. -


An dieser Stelle kommen mir Gedanken. Diese widme ich Menschen, die versuchen für mich da zu sein. Aber, die Moderne Technik ersetzt nicht die Nähe die ich zur Zeit brauche.

Meine langjährige Freundin, sie hört mir immer zu. Gibt wertvolle Tipps, nimmt mich ernst. Auch sie hat Kinder, geht arbeiten und lebt ihr leben. Was ich jetzt wirklich nicht negativ meine! Im Gegenteil. Liebe Anja, verzeih mir, - nein ich habe dich nicht vergessen - ich bin mir aber sehr bewusst, dass auch Du Kinder hast und täglich arbeiten gehst. Deine Zeit ist begrenzt und dennoch versuchst Du sehr oft Deine Ohren für mich frei zu machen! Darüber bin ich dir immer dankbar, dass weist du auch. Dennoch sehne ich mich nach Nähe. Ich kann es gerade nicht beschreiben. -

- Auch die beiden Annikas, die versuchen für mich da zu sein. Mir ganz oft schreiben. Ich weis ihr bemüht euch sehr und könnt nicht persönlich hier sein. Dies ist mir bewusst. Die eine hat keinen Führerschein, kann darum nicht einfach mal her kommen. Hat selbst an sich zu arbeiten. Ich weis du hast einige male nachgefragt, ob du kommen kannst und ich war in einem heftigen Tief oder hatte Termine mit den Kids. Die andere steckt im Hochzeitsstress und hat einen neuen Job, was ich nicht als negativ ansehe! Sie glücklich zu sehen ist so toll! Sie war ohne wenn und aber, am Tag des MDK´s für mich da.  Dennoch sehne ich mich nach Nähe. -

- Auch habe ich all die nicht vergessen die sagten, melde Dich wenn was ist. Glaubt mir ich würde  gerne, aber es ist mir einfach zuviel oder ganz oft nicht möglich immer an alle zu denken. Es allen recht zu machen. Auch das kann ich nicht beschreiben. Es ist einfach so. Ich brauche Nähe und Akzeptanz. Nicht immer Party und rausgehen. Ich habe mich so vielen "Freunden" mitgeteilt ..... - 

.. am meisten denke ich jetzt aber an mich und meine Familie... vor allem an meine Kinder..
- ihre Nähe ist meine Tankstelle -




6 Kommentare:

  1. Ach Melle,

    Gestern schrieb jemand auf mein schlechtes Gewissen meinen Kindern gegenüber folgendes:

    "Nur eines ist Gewiss. Deine Kinder sind stark. Natürlich sollten Kinder niemals die Mama so erleben, aber es ist passiert und es hat sie geprägt. Sie konnten dir helfen.
    Ihr habt euch zusammen stark gemacht! Kinder sind nicht aus Zucker. Leider spielt das Leben manchmal einem hart den Ball zu. Entweder du lernst fangen und zurück zu spielen oder du gehst unter. Deine Kinder haben den Ball gefangen und gespielt! Darauf könnt ihr sehr stolz sein. Natürlich macht man sich als Mama sehr viele Gedanken." Kommt dir das bekannt vor?
    Ich möchte dir mit deinen eigenen Worten zeigen, dass Kinder das Leben in der Familie natürlich prägt, sie das Schlechte sehen, aber es mit anderen Augen als du selbst. "Meine Mama hat Depressionen, da ist sie manchmal traurig." Für deine kleine Große ist das damit zu vergleichen, dass die Eisdiele geschlossen hatte...ich weiß, ein dummes Beispiel vielleicht. Doch ihr habt sie nicht in Watte gepackt, ihr habt sicher kindgerecht erklärt, was mit der Mama los ist. Und in ihrer kleinen Welt ist das eben so. Mama ist oft traurig, Mama liegt deswegen auf dem Sofa. Aber Mama spielt Karten mit uns, Mama macht schöne Ausflüge mit uns, Mama isst Eis. Und wenn Mama lacht, dann bin ich glücklich. Ist sie traurig, dann bin ich auch traurig, aber ich weiß, ihr geht es bald besser.
    Sie versteht natürlich nicht, dass ein guter Tag manchmal nur eine Ausnahme ist. Doch diese guten Tagen, an denen du vielleicht eine Runde mehr Karten spielst, bedeuten ihr soviel. Und genau durch diese Tage weiß sie, dass du sie über alles liebst und ihr all das gibst, was du kannst und was sie braucht: deine Mamaliebe.


    In einem Teil denke ich, dieses „schlechte Gewissen“ tut dir eigentlich gut. Denn es sollte dir zeigen, dass du nicht gefühlstot bist. Ich meine, Depressionen sind ja eigentlich die Gefühle pur, meist jedoch betreffen sie nur die eigene Person, oft kann man sich ums Umfeld gar nicht mehr kümmern, verschwendet keinen Gedanken, weil man mit sich selbst so arg beschäftigt ist. Aber du, liebe Melle, du denkst noch andere. Und dein Gewissen sollte dich so gar nicht plagen. Es sollte dich stolz machen, auch wenn es dir eigentlich weh tut.

    Es ist irgendwie schwer, dir das richtige zu sagen. Ich kann mich nur wiederholen und dir schreiben, ich finde es toll, was du machst, wie du mit deiner Krankheit umgehst.

    Ich hoffe, du verstehst, was ich dir sagen will. Tief aus deinem Herzen konntest du mir gestern schreiben, es gäbe keinen Grund für das schlechte Gewissen. Und ja, genau das kann ich dir so nur zurück schreiben. Du bist du! Dann bist du eben nicht die Mama, die jeden Tag mit den Kindern auf nen anderen Rummel fährt oder ihr Lieblingsessen kocht. Dann bist du eben nicht die Mama, die immer für die kindlichen riesen Probleme ein Ohr haben kann. Du bist aber die Mama, die ihren Kindern offen zeigen kann, wie es ihr geht. Und davon sollten sich manche eine Scheibe abschneiden. "Ich habe Kopfweh" heißt nämlich bei vielen Mamas, heute geht es mir gar nicht gut, mir wird alles zuviel, aber das kann ich dir doch nicht sagen, du brauchst doch die heile Welt. Die heile Welt gibt es nicht! Aber die Geborgenheit, die man nur bei Mama findet, die gibt es. Und zwar nur bei der eigenen Mama.
    Zu den Aufrufen an dein Umfeld kann ich nichst schreiben. Ich hoffe nur aus tiefem Herzen, dass sie gelesen und verstanden werden.

    Also dann...wir lesen uns ganz sicher wieder ;)

    Liebste Grüße
    Kathrin

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    1. Ja liebe Kathrin, ich weis ich hab Dir diese Worte geschrieben :-)
      Mich hat die Antwort meiner Jüngsten einfach bisschen erschüttert, vllt auch wachgerüttelt? - hmmm -
      Ich bemühe mich täglich meine Gefühle für meine Kinder nicht zu verlieren! Im Jahre 2012, bei meiner ersten Diagnose Depression, sind mir selbst die Kinder (leider muss ich es schreiben wie es war) egal gewesen. Diesen Zustand möchte ich einfach nicht mehr erreichen und kämpfe sehr dagegen an. Darum auch dieser Blog! Das Schreiben befreit mich. In meiner damaligen Reha hab ich auch einiges gelernt, besser mit der Depression umzugehen.
      Es schockierte mich, wie mein Kind über mich bzw. über Erwachsene zur Zeit denkt.

      Du hast Recht. Ich sollte stolz auf die Kinder und auch auf mich sein. Jedoch ist gerade dieses Gefühl für mich im Moment schwer.
      Ich habe meinen Kindern erklärt, dass es Tage - viele Tage - geben wird, an denen ich traurig sein werde - bin - dass dies aber nichts mit ihnen zu tun hat. An den Tagen an denen ich nicht traurig bin, werde ich mit ihnen wie gewohnt raus gehen, oder auch zu Hause spielen.
      Das Wort Depression ist für sie natürlich schwierig zu begreifen.

      Dennoch ist ein solcher Satz - aus einem Kindermund - erstmal erschreckend

      danke Kathrin - danke für all Deine lieben Worte, die Du mir hier immer hinterlässt

      Kussi
      Deine Melle

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    2. Ich hatte noch viel mehr geschrieben. Nämlich dass ich weiß, es fällt dir nicht leicht, das negative ins positive zu lenken...nicht leicht fallen? Ist sicher schlecht möglich.
      Jedenfalls schrieb ich, dass ich dich sehr gut vertehen und alles nachvollziehen kann. Musste aber streichen, mir waren nur 4096 Zeichen erlaubt ;)

      Ich wünsche dir ein schönes Wochenende. Und ja! Einfach mal ein schönes Wochenende!

      :-*

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    3. Es ist schön zu wissen, verstanden zu werden

      Danke mein Weekend war schön. Wir waren Hochzeiten und heute am Sonntag ganz Chillig bei meinem Bruder. Familienzeit war angesagt.
      Tat gut.
      Ließ mich doch irgendwie alles was mich bedrückt kurzzeitig vergessen.

      Irgendwie war Leben in mir.

      Ich hatte zwei gute Tage,weil ich es zugelassen habe. Sie waren einfach da und das ist gut so.

      Ich danke dir, für deine Worte hier..Immer und immer wieder!

      Hoffe dir geht es auch gut an diesem Sonntag

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  2. Unfassbar toll & verständlich geschrieben !

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    1. Hallo liebe Cyra,

      gerade erreicht mich die Email - Neuer Kommentar - :-)
      Jedesmal immer wieder spannend.

      Falls Du meine Worte meinst - denn Kathrins sind auch toll geschrieben -
      danke ich Dir sehr für Dein Lob. :-)

      herzlichste Grüsse und hab ein schönes Wochenende

      Melle

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