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Selbstfürsorge trotz Depression - Eine Ideensammlung von Valerie Wirbelwind

2 Gedanken ★ Hinterlasse einen Gedanken :-)
Beim durchstöbern verschiedener Blogs - die auch über Depressionen berichten - wurde ich auf den Blog der lieben Valerie Wirbelwind  Angst und Anderes aufmerksam. Ich möchte Euch heute ein ganz besonderes Posting von Valerie nicht vorenthalten. Sie hat für Euch einige nützliche Ideen, die an schlechten Tagen Eure Selbstfürsorge erleichtert. Ich fand die gesammelten Ideen toll und kann manches davon umsetzen.
Dieses Posting habe ich mit Erlaubnis von Valerie in ihrer Wortart übernommen. Ich habe lediglich meine Optik angepasst. Bild und Text sind gleich geblieben.
Vielen lieben Dank Valerie :-)

Das Geschirr stapelt sich, der Kühlschrank leert sich langsam und die Zubereitung von Essen ist so gut wie gar nicht mehr denkbar. Auch die Körperhygiene fällt schwer, wenn die Komfortzone in Zeiten einer Depression mal wieder zum Gefängnis wird.
Ich möchte hier versuchen, einen kleinen Plan zu erstellen, wie man trotzdem ohne großen Aufwand über die Runden kommt.

Zunächst geht es darum, die Frühwarnzeichen zu erkennen, um sich dann rechtzeitig wappnen zu können. Einige davon findet ihr hier, letztendlich sind sie aber natürlich bei jedem Menschen verschieden....

Die erste und wichtigste Regel dabei ist:

ICH bin wichtig!

Oft kämpfe ich mit Gewissensbissen, wenn ich mich um mich selbst kümmere. Besonders wenn das bedeutet, dass ich mich von Tiefkühlprodukten ernähre und damit zum Beispiel viel Abfall produziere. ABER das ist nicht der Regelfall und es geht bei einer Depression darum, sich selbst aus der Scheiße zu ziehen, solange man es noch kann. Der Selbstschutz kommt hier eindeutig vor dem Umweltschutz. Erst, wenn es uns wieder gut geht, können wir uns wieder um die Anderen kümmern.

Zweite Regel:

Essen muss sein!

Meistens lässt der Appetit bei einer Depression nach. Das ist ziemlich mistig, da wir wesentlich mehr Energie verbrauchen durch die ganze Grübelei und miesen Gedanken. Wenn wir jetzt weniger essen, wird die Sache eher schlimmer als besser. Bloß nicht auf den Gedanken kommen, dass man ja jetzt super abnehmen könnte, wenn man ja eh keinen Hunger hat. Der Körper holt sich den Mangel sonst ganz schnell zurück und der Jojo-Effekt ist vorprogrammiert (so war's bei mir jedenfalls).

Wenn das Kochen schwerfällt, dann zwingt euch nicht dazu. In meinem Fall fehlt auch eine Spülmaschine. Dann scheitert es nicht mal unbedingt daran, dass ich keine Lust habe zu kochen, sondern dass mich der Abwasch abschreckt und ich deshalb gar nicht erst kochen will.

Dem kann man entgegenwirken, indem man sich ganz einfach im Voraus Einweg-Geschirr kauft. Pappteller, Plastikbesteck, was auch immer. Klar ist das nicht unbedingt das Gefühl von einem Luxus-Menü. Aber bevor ihr euch gar nichts zu essen macht und sich das dreckige Geschirr stapelt, scheißt einfach mal drauf und gönnt euch diese kleinen Ausschweifungen.


Was für Essen ist gesund und macht keine Arbeit in der Zubereitung?


Tja. Das ist so eine Frage... Ernährungswissenschaftlich hab ich nicht wirklich was drauf, aber ich schreibe einfach mal drauf los.

Babynahrung ist eine tolle Möglichkeit, nicht komplett vom Fleisch zu fallen. Man hat keine Arbeit damit und ungesund ist das Ganze auch nicht. Außerdem ist es meines Wissens nach leicht bekömmlich, was ganz gut ist, wenn einem die miesen Gedanken auf den Magen schlagen.

Tiefkühlkost und Fertigessen für die Mikrowelle
Nein, das ist keine Dauerlösung. Aber man kommt über die Runden. Mehr soll das auch erst mal gar nicht sein... Wie gesagt, es geht um Selbstfürsorge und in den schlimmsten Zeiten auch nur darum, irgendwie zu überleben. Es muss auch keine Pizza sein, auch hier gibt es ziemlich gesunde und trotzdem leckere Alternativen. Gemüsepfannen und alles Mögliche. Schaut euch einfach mal in der Tiefkühlabteilung um und lasst euch inspirieren. Natürlich bevor solche miesen Phasen wieder losgehen.

Lieferdienst
Warum nicht... Gönnt es euch

Obst und Gemüse
Sowieso eigentlich die beste Lösung, am Besten noch nährstoffreiches Obst wie z.B. Bananen. Gemüse und Obst kann man übrigens auch super in Saftform zu sich nehmen. Muss man halt mögen... am Besten Smoothies oder Direktsäfte (nicht aus Konzentrat). Die Säfte kann man auch gut lagern und muss nicht immer frische Sachen einkaufen gehen.

TRINKEN NICHT VERGESSEN
mindestens 1,5l Flüssigkeit am Tag. Milch gehört nicht zu den Getränken. Kaffee kann man übrigens dazuzählen, allerdings nur 600ml. Alles darüber hinaus zählt nicht mehr als Flüssigkeitszufuhr. Stellt euch vielleicht die Flaschen bereit, die ihr über den Tag verteilt trinken solltet.


Was die Körperhygiene betrifft


Vielleicht mal ein Bad einlassen
Die Wärme macht ein wohliges Gefühl und sorgt für Entspannung. Seelisch und körperlich. Wenn keine Wanne vorhanden ist, dann vielleicht einfach mal länger duschen, sich vom warmen Wasser einlullen lassen. Auch hier gilt wieder: Heute bin ich dran, morgen kümmere ich mich wieder um die Umwelt.

Haare waschen?
Oft fällt es mir schwer, mir meine Haare zu waschen, wenn es mir schlecht geht. Ganz nach dem Motto "WOZU?". Oft will ich eh nicht aus dem Haus, aber manchmal muss es eben sein...
Wenn ich mir mal die Haare nicht wasche, sehen sie furchtbar aus. Fettig und angedätscht. An der Stelle kann ich Trockenshampoo empfehlen, das spart jede Menge Zeit und die Haare sehen tatsächlich nicht mehr fettig aus. Das Zeug gibt's in den gängigen Drogeriemärkten. Übrigens nicht nur in Zeiten von miesen Depressionen sondern auch mal, wenn man verschlafen hat.

Sich eincremen
Klingt komisch. Aber ich habe schon oft gemerkt, dass es mir extrem gut tut, wenn es mir mies geht. Auch, wenn es in dem Moment vielleicht noch nicht ankommt. Seine Haut wahrzunehmen und dann vielleicht noch einen angenehmen Duft zu riechen, kann manchmal Wunder wirken.


Andere hilfreiche Maßnahmen

Telefonliste
Überlegt im Voraus, wen ihr anrufen oder sonst kontaktieren könnt. Informiert sie bestenfalls auch darüber, dass es euch hin und wieder nicht gut geht und dann Unterstützung braucht. Eltern, Freunde, der eigene Therapeut, vielleicht auch die Nummer vom psychiatrischen Notdienst. Manchmal helfen einem gute Freunde auch dabei, die Wohnung auf Vordermann zu bringen oder einen zu motivieren, mal vor die Tür zu gehen. Ohne Ziel und ohne dabei zu erwarten, dass danach die Laune besser wird. Es geht nur um's Tun an sich. Um die Bewegung oder einfach darum, nicht allein zu sein.

Tagsüber wach sein
Eine schwere Sache, wenn man mit Schlafstörungen zu kämpfen hat. Aber das Tageslicht hilft oder unterstützt zumindest. Spazieren gehen soll erden. Das Aufraffen hierfür fällt mir selbst in guten Zeiten schwer, aber auch hierfür kann man Freunde bitten, einem liebevoll in den Hintern zu treten.

Positive Aktivitäten
die Liste dazu findet ihr hier
Manchmal fehlen einem einfach die Ideen. Und manchmal reicht eine Idee, um seine Kräfte wieder zu entdecken.

Playlist mit angenehmer Musik erstellen
Eigentlich selbsterklärend. Es sollten möglichst keine traurigen Songs sein (es sei denn, sie bringen euch zum Weinen und lösen damit Knoten). Aber auch keine hibbelig-fröhlichen Songs, die sich dann im schlimmsten Fall zynisch anfühlen. Ihr findet eure Auswahl. Ansonsten kann man es auch mit netten Hörspielen versuchen, die beruhigen und von den bösen Gedanken ablenken.


Versteht diesen Post bitte nicht falsch, das soll keineswegs ein Appell an die Faulheit sein. Im Gegenteil. Es soll die miesen Zeiten lediglich erträglicher machen.

Ich würde diesen Post gerne noch erweitern, das alles habe ich jetzt spontan zusammengeschrieben und ich bin überzeugt davon, dass ihr auch noch gute Ideen habt. Lasst es mich wissen, ich würde mich freuen.

Alles Liebe,
Valerie Wirbelwind 


Tolle Ideen oder? Vielleicht fallen Euch noch Ideen ein, die wir ergänzen können. Teilt mir Eure Gedanken - Ideen - mit. Wendet Ihr eine bereits an? Sind sie bei Euch umsetzbar?

2 Kommentare:

  1. Ganz tolle Tipps sind hier zusammen getragen!
    Hab mir einige davon aufgeschrieben und versuche sie anzuwenden. Ist nicht immer einfach in einem Schub. Da gehört trotzdem irgendwie die Kraft dazu.

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    Antworten
    1. Liebe (r ) Unbekannte (r)
      danke für Deinen Gedanken. Freu mich immer wenn mein Postfach mir zuwinkt :-)

      Bin mir sicher, einige Tipps wirst du umsetzen können. Man muss einfach für sich alleine das Beste rauspicken. Nur weil es der eine schafft, bedeutet das nicht, dass es auch ein anderer schafft. Jeder hat andere Grenzen.

      Kussi Melle

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