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Mein Schneckenhaus und der atkive Funktionsmodus

4 Gedanken ★ Hinterlasse einen Gedanken :-)
Mein letzter Post liegt schon einige Tage zurück. Das Schreiben hat mich immer etwas befreit, aber selbst dazu hatte ich die letzten Tage keine Lust. Möglicherweise wird dieser Post kürzer als alle anderen. 
Den Laptop aufzuklappen und den ON - Schalter zu drücken, ist keine große Sache - stimmt - , für mich allerdings war selbst dies zuviel. Warum? Keine Ahnung. Manchmal ist das einfach so. 
Ganz genau. Es ist einfach so! 

Es ist die Depression und nicht mein Charakter. 



In letzter Zeit steht die Welt für mich irgendwie still. Draußen spielt das Leben seine Rolle brav weiter und in meinem Schneckenhaus herrscht völliger Stillstand. Als hätte sich ein Schleier des Nebels über mich gelegt. Erfreuliche soziale Aktivitäten sind fast wie eine lästige Pflicht. Ich nehme Teil, weil es einfach so ist. Weil es so sein muss ? - Vielleicht - In mir hat sich ein Schalter umgelegt. Modus - Funktionieren - .

Mein Gehirn braucht Stunden - so kommt es mir vor -  oder überlegt zumindest sehr lange, um Entscheidungen zu treffen, die eigentlich in Minuten oder sogar Sekunden zu fällen sind. Den Raum zu verlassen, in dem ich mich befinde, gleicht eines langen gut überlegten Plans.

Mein Schneckenhaus gibt mir die nötige Sicherheit. Hier kann mir keiner was. Hier Lebe ich, wie ich es möchte. Egal wie schnell die Welt sich da draußen gerade dreht, ich stehe still. Ich bin fast unsichtbar. Hier kann ich Atmen ohne erdrückt zu werden. Hier ist alles so, wie ich es möchte. Keine Reizüberflutungen, keine gut gemeinten Ratschläge und vor allem keine Menschen die mich belächeln.
Im Gegenzug ist auch kein Mensch in meinem Schneckenhaus, der mich an die Hand nimmt und bei mir ist. 

"Diese Momente , in denen du dir selbst nicht sicher bist, was du da eigentlich fühlst."

Oft klaut mir die Depression mein lächeln. Es ist nicht so, dass ich nicht lächeln möchte oder keine Grund dazu habe, aber ich bin physisch einfach nicht dazu imstande. Die Depression klaut mir mehr und mehr meine Gefühle.
Auch die Wertlosigkeit enthüllt mir mein Schneckenhaus. Es macht mir Angst. Isolation breitet sich aus. Es gleicht einer einzigen Abwärtsspirale.

Die Depression zeigt die letzten Tage ihr hässliches Gesicht. Gefolgt von persönlichen Problemen und Zukunftsängste. 

Wo ich zuvor voller Energie und Lebensmut gewesen bin, ist jetzt die Erschöpfung eingetreten. Dennoch, ich funktioniere irgendwie immer noch. Solange, bis mich mein Bett erneut fesselt.

Zur Erinnerung - Funktionsmodus - und für mein Umfeld ist meine Depression unsichtbar.


4 Kommentare:

  1. Ich kenne es zu gut. Im einen Moment ist man so voller guter Laune und Energie und ZACK, liegt man einfach stumm auf dem Sofa!
    Den Funktionsmodus hab ich auch täglich eingeschaltet und keiner merkt, wie es in mir aussieht. Wie oft ich in meinem Schneckenhaus weine, mich verkrieche ohne dass es jemand bemerkt.
    Mein Lächeln zB. Täglich eine Maske! Keiner bemerkt es.

    Ich bewundere Dich hier. Du gehst so offen mit Deiner Krankheit um. Diese Kraft kann ich nicht aufbringen und bleib verschlossen und für mich alleine.

    Gerne komme ich wieder. Einige Zeilen von Dir, machen mir wirklich Mut und sprechen mir aus voller Seele

    Anonyme Grüsse :-*

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    1. Hallo Anonym *g*
      danke für Deinen ganz persönlichen Gedanken! Mich muss man nicht bewundern. Ich finde es eigentlich Schade, dass man die Volkskrankheit Depression überhaupt noch erklären muss. Das man sich selbst mitteilen muss um überhaupt annähernd verstanden zu werden. Sehr traurig ist das in meinen Augen.

      Ich freue mich natürlich, wenn Du mich öfters hier besuchst :-) und mir deine Gedanken mitteilst.

      Ebenso ist es schade, den Funktionsmodus einschalten zu müssen :-(

      Ich kann deine Worte mehr als nachvollziehen

      fühl dich lieb umarmt ! :-*

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  2. Du bist mein Vorbild. Ich selbst habe auch Depressionen, nur habe ich mich noch nicht getraut darüber einen Beitrag zu verfassen, aber es bringt ja auch nichts so zu tun, als ob alles in Ordnung wäre. Ich bewundere dich ebenfalls, wie offen du mit deiner Krankheit umgehst.

    Liebste Grüße

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    1. Hallo liebe " Ich und das Leben "

      ich möchte gar kein Vorbild sein :-) Wir beide haben die gleiche Krankheit nur mit unterschiedlicher Ausprägung.
      Es ist ganz normal, dass es Betroffene gibt, die nicht darüber sprechen können. Hier hoffe ich einfach, Euch ein bisschen Mut machen zu können! Vielleicht fühlt Ihr Euch durch meine Worte stärker oder findet Euch hier wieder und könnt mit mir gemeinsam darüber bloggen.
      Viele möchten nicht öffentlich darüber reden und schreiben mir eine Email.

      Gerade bist Du stark, denn Du hast mir hier öffentlich Deine Krankheit mitgeteilt :-)

      Ich wünsche Dir weiterhin viel viel Kraft und Stärke!

      Bist Du bereits in Therapie oder wurde die Krankheit erst diagnostiziert?

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★ Jeder noch so kleine Gedanke macht Mut und zaubert mir ein lächeln ins Gesicht. Ich freu mich ! ★