Es ist soweit. Wie schon berichtet -
Kunterbunt durch das Alltagsgrau -bin ich ab heute mit den Kindern für eine Woche alleine. - Mein Mann ist zur Fortbildung -
Ich bin noch nie mit den Kids so lange alleine gewesen. Nicht über Nacht. Dieses Gefühl kann ich gerade nicht zuordnen und es raubt mir die Luft. Für viele von Euch mag es normal sein, das Alleinsein. Für mich unvorstellbar. Ok, bereits im Jahr 2012 bin ich - wie manche von Euch wissen - für 7 Wochen in Reha gewesen. Es war für mich aber anders. Ich war weg und jetzt bin ich die, die zu Hause mit den Kindern ist.
Ich weiß, es ist kein Weltuntergang. Er kommt ja wieder. Viele Mamas sind mit ihren Kids oft alleine, weil der Papa auf Montage ist oder sonst wo. Für mich ist es dennoch unbeschreiblich. Ich war eben noch nie eine komplette Woche alleine mit den Kindern. Zumal ich jetzt wieder anders organisieren muss. - Ich höre schon wieder Sprüche wie: Hab dich nicht so. Ja komm das geht rum. Deine Kids sind alt genug -
Diese Sprüche muss mir keiner sagen! Ich fühle wie ich fühle. Die Kinder fühlen wie sie fühlen.
Ich möchte das ja meistern, aber heute am Tag der Abreise ist es einfach ein scheiß Gefühl. Die Angst es nicht meistern zu können, frisst mich auf. Die ganze Woche lag ich bereits Nachts wach. Viele Faktoren der letzten beiden Wochen kamen zusammen und dieses Ereignis war bzw. ist unter anderem eines davon.
Vielleicht sehe ich das alles so, weil ich mit Depressionen gefangen bin. Keine Ahnung. Dieser Text sprudelt plötzlich einfach so aus mir heraus.
Die Verabschiedung war tränenreich. Vor allem für unsere Jüngste. Sie hängt sehr an ihrem Papa.
Gerade ist die Lage wieder etwas entspannter. Die Kids spielen ein Spiel. Wenn es zu Bett geht, wird es bestimmt nochmal heftig. Jetzt ist es so, als wäre er arbeiten oder einfach mal für wenige Stunden aus dem Haus.
Gefühlschaos pur
Es ist mir bewusst, dass es schlimmeres auf dieser Welt gibt. Das es harmlos ist. Für mich aber nicht. Vielleicht sag ich am Freitag, - Ey Melle, war doch gar nicht so schlimm - jetzt aber male ich mir alles aus, nur nichts positives. Mich lähmen wieder meine Gedanken.
Für knapp 4 Std. wird er im Auto sitzen. Meine Gedanken kreisen.
Wird alles gut gehen. Hoffentlich passiert auf der Fahrt nichts. Hoffentlich kein Unfall. Schreckliche Gedanken die ich gar nicht denken möchte. Wird dort alles gut gehen. Wird dort nichts passieren.
Ich möchte diese Gedanken nicht! Kann sie nicht abschütteln. Sie machen mir Angst. Eine Spirale die ich nicht abstellen kann.
Wiedermal Ängste die mich begleiten. Wie viel soll ich noch ertragen? Was muss ich noch alles schaffen? Die vergangenen 2 Wochen waren schon sehr heftig für mich. Mein Rucksack wird immer voller und schwerer und ich kann ihn nicht einfach absetzen.
Werde ich ihn jemals los?
Stark zu sein, ist nicht immer einfach. Auch als Mama darf ich mal schwach sein. Heute ist ein Moment der Schwäche und ich möchte diese Momente nicht mehr verstecken. Auch ich darf mal schwach sein! Immer wieder sag ich mir heute diesen Satz.
Was ist, wenn ich irgendwann nicht mehr die Kraft zum aufstehen habe?
Kennt ihr dieses Gefühl? Habt ihr euch diese Frage auch schon gestellt?